Eine Vereinfachung des Steuerrechts soll her – aber wie???

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Die neue Bundesregierung möchte das Steuerrecht spürbar vereinfachen und von unnötiger Bürokratie befreien. Davon sollen neben der Steuerverwaltung und den steuerberatenden Berufen, vor allem die Steuerzahler profitieren.  Kein einfaches Thema bei wegbrechenden Steuereinnahmen und einer Staatsverschuldung von aktuell 1655 Millarden Euro. Die Kosten an  „Steuergeschenken“ für den Bürger belaufen sich 2010 auf 20 Milliarden Euro. 

Nicht nur die Fülle an steuerrechtlichen Normen lässt das Steuerrecht für die Bürgerinnen und Bürger undurchsichtig werden, sondern auch die Komplexität der Paragraphen, die durchaus mehrere Seiten im Steuergesetzbuch in Anspruch nehmen. Schon bei der letzten Bundestagswahl gab es einen (gescheiterten) Versuch das nationale Steuerrecht von Grund auf umzustrukturieren und mit großer Sicherheit wird auch noch bei der nächsten Wahl auf Bundesebene das Steuerrecht ein zentrales Thema sein. 

Die im Koalitionsvertrag aufgeführten Maßnahmen sind grundsätzlich begrüßenswert und werden in der Bevölkerung mit großer Sicherheit auf Zuspruch stoßen. Es ist keine Seltenheit, dass Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Einkommen- oder Lohnsteuererklärung nicht zu Recht kommen und die Hilfe eines Steuerberaters aufsuchen. Dabei sollte die Einkommen- oder Lohnsteuererklärung den Bürgern doch die Chance bieten, Belastungen und Steuern zurück erstattet zu bekommen. Künftig soll es den Bürgern nun möglich sein, ohne Papierbelege mit den Finanzämtern zu kommunizieren. Dazu muss man aber erst einmal das deutsche Steuersystem verstehen. Außerdem sollen rückwirkende gesetzgeberische Maßnahmen, welche die Bürger belasten vermeiden werden.

Ein sehr begrüßenswerter Schritt der neuen Koalition ist es, allen Bürgern auf Wunsch eine vorausgefüllte Steuererklärung mit den bei der Finanzverwaltung vorhandenen Daten zur Verfügung zur stellen, so dass man am Ende des Jahres die eigene Einkommen- oder Lohnsteuererklärung ausgefüllt vor sich liegen hat und nur noch eventuelle Korrekturen vornehmen muss. Außerdem will die neue Bundesregierung laut Koalitionspapier den steuerlichen Abzug privater Steuerberatungskosten wieder einführen. In der Theorie klingt dies einfach, in der Praxis muss jedoch abgewartet werden, ob sich alles so einfach gestaltet wie gedacht.  Es wird dem Steuerpflichtigen sicherlich nicht erspart bleiben das betreffende Jahr noch einmal aus steuerrechtlicher Sicht Reveu passieren zu lassen und offene Positionen in der Einkommen- oder Lohnsteuererklärung auszufüllen.

Kritisch zu betrachten ist das Vorhaben, den Veranlagungszeitraum der Einkommenssteuererklärung für Arbeitnehmer auf zwei Jahre auszuweiten. Es ist nicht „einfach einfacher“ die Steuererklärung nur noch jedes zweite Jahr abgeben zu müssen. Das Leben der meisten Menschen so vielfältig, dass  der Steuerpflichtige im schlimmsten Fall zwei Jahre zu viel Steuern bezahlt. Es aber erst mit der Abgabe der Steuererklärung nach zwei Jahren geltend machen. Des Weiteren ist es bedenklich diese Praxis ausschließlich für Arbeitnehmer einzuführen.

Die Vereinfachung des Steuerrechts ist ein Thema, das leider immer diskutiert wird und jedoch nie im vollen Umfang in Angriff genommmen wurde. Von allen Veränderungen, die in näherer Zukunft in Angriff genommen werden sollen, hat die Vereinfachung des Einkommensteuerrechts wohl die höchste Priorität. Dieser Schritt wäre für uns Bürger enorm wichtig. Auch kleine und mittlere Unternehmen müssen durch intelligente Reformen im Gewerbesteuer-, Körperschafts- oder Umsatzsteuergesetz entlastetet werden. Durch vereinfachende Reformen könnten immense Kosten gespart werden. Das ganze anstelle Arbeitsplätze abzubauen. Entsprechende Gegenfinanzierungen müssten natürlich geprüft werden. Eine Finanzierungsmöglichkeit wäre zum Beispiel eine bundesweite Maut. So würde mane nicht nur die deutschen  Bürger für den Bau und den Unterhalt des Straßennetzes, sondern auch den kompletten Transitverkehr in Regress nehmen.

2 Antworten to “Eine Vereinfachung des Steuerrechts soll her – aber wie???”

  1. Marcus Says:

    Und mittlerweile ist es August – also 7 Monate vergangen und immer noch hat es die Deutsche Regierung nicht geschaffen einen geeigneten Steuervereinfachungsvorschlag zu präsentieren.
    Aber mal ehrlich – klar wäre es schön und gut einfachere Steuergesetze zu haben – aber wie wollte man denn auf eine einfache Weise eine so komplexe Gesellschaft wie unsere besteuern? Ich denke die Politiker sollten sich vor allen Dingen erst einmal darum kümmern die Steuern nicht stetig steigen zu lassen und die eingenommenen Gelder sinnvoller zu verteilen! Das Hartz4-Gesetz beispielsweise sollte deutlich komplexer werden. Langzeitarbeitslose, die arbeitsfähig wären sollen für Ihr Hartz4 arbeiten oder statt Geld Wertmarken bekommen, die sie gegen wirklich lebenswichtige Dinge wie Miete und Nahrung eintauschen können! TV ist unwichtig und viele würden sicherlich arbeiten gehen, wenn sie kein TV hätten (kenn ich von mir – was ich alles schaffe wenn das TV kaputt ist). Solche Kürzungen dürfen natürlich keine Familien mit Kindern treffen – nicht in der beschriebenen Weise – hier müssen weitere „Wertmarken“ für Freizeitangebote, Schulsachen, etc her … ach, alles sehr kompliziert und viele Menschen dagegen weil es gegen das Menschenrecht ginge. Naja. Aber damit bin ich ganz vom Thema abgeschwiffen.

    Vielleicht motiviert Dich aber mein Kommentar mal wieder einen Beitrag zu posten? 😉

  2. battlehahn98520 Says:

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